Sprachbarriere: Wie du sie überwindest und das Beste aus deinem Au-pair-Aufenthalt machst

Silvia ist ehemaliges Au-pair und derzeit Trainee bei AuPairWorld. Neben der klassischen Herausforderung des Au-pairs-Daseins, stand sie auch vor dem Problem die Sprache zu lernen. Jetzt kann Sie euch nützliche Tipps geben, wie man aus dem Problem eine große Chance machen kann.

Mädchen mit einem Buch
, in Au-pairs

Als Au-pair in einem fremden Land durchzustarten, ist definitiv lebensverändernd. Es bietet die Chance, in eine neue Kultur einzutauchen, lebenslange Beziehungen zu knüpfen und wertvolle Lebenskompetenzen zu erwerben. Trotz der Aufregung und zahlreicher positiver Aspekte des Au-pair-Daseins gibt es eine häufige Herausforderung: die Sprachbarriere. 

Manche Au-pairs wählen den einfachen Weg. Sie gehen in eine Gastfamilie, die eine Sprache sprechen, die man selbst fließend spricht. Gehst du jedoch den anderen Weg und suchst dir eine Gastfamilie, die nur die Sprache des Gastlandes sprichst, die du nicht fließend kannst, wirst du auf Schwierigkeiten stoßen. Du wirst sicherlich am Anfang Probleme haben die Menschen zu verstehen und mit Ihnen zu kommunizieren. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das unglaublich frustrierend und lästig ist. 

In diesem Blogbeitrag möchte ich daher auf die Schwierigkeiten einer Sprachbarriere eingehen und nützliche Tipps geben, wie du das Problem möglichst schnell überwindest. 

Diese Schwierigkeiten wirst du erleben

Erstmal sprechen wir über die Schwierigkeiten, mit denen du als Au-pair sehr wahrscheinlich zu kämpfen hast:

  1.  Kommunikationsprobleme: Einfache Sachen wie der Gang zum Bäcker oder zum Supermarkt können sich als schwierige Aufgabe erweisen, wenn man die Sprache nicht so gut kann. Jede Situation, in der man mit anderen Menschen kommunizieren muss oder einen geschriebenen Text lesen muss erweist sich erstmal als schwer.
  2. Arbeitsbedingte Schwierigkeiten: Die Kommunikation mit der Gastfamilie wird kompliziert, wenn ihr keine gemeinsame Sprache sprecht. Allein für die Sicherheit und Betreuung der Kinder sollte eine klare Kommunikation stattfinden. Diese kann sich als schwer darstellen, wenn du als Au-pair mit deiner Gastfamilie kaum kommunizieren kannst. Daher ist zumindest eine gemeinsame Sprache (.z.B. englisch) wichtig. 
  3. Einsamkeit und Isolation: Ich will keine Angst schüren, aber es ist wichtig zu wissen: Man kann sich manchmal einsam fühlen, besonders in den ersten Wochen als Au-pair, wenn die Kommunikation schwierig ist. Kontakte zu Einheimischen knüpfen, Zeit miteinander verbringen und neue Freunde finden – das hilft definitiv, sich zu verbessern.

Meine Tipps & Tricks

Du darfst nicht verzweifeln! Es gibt viele einfache und wirksame Methoden, um eine Sprachbarriere zu überwinden. Sobald du diese umsetzt, wirst du selbst sehen, dass sich alles ändern kann!

  1. Besuch einen Sprachkurs: Ich habe Sprachkurse immer als sehr nützlich empfunden, da sie einem nicht nur die Sprache, sondern auch ein tieferes Wissen vermitteln und damit das Selbstvertrauen stärken. Du wirst erstaunt sein, wie sehr du dich allein durch die Teilnahme an einem Sprachkurs verbessern kannst. Und ja, ich weiß, dass Sprachkurse an Privatschulen manchmal etwas teuer sind. Aber es gibt normalerweise auch öffentliche Einrichtungen, die Sprachkurse etwas günstiger anbieten. Je nachdem, in welchem Land du als Au-pair arbeitest, kann es außerdem sein, dass die Gastfamilie dich bei den Kosten unterstützen muss. Ich würde also sagen, nutz die Chance! Ich bin sicher, du wirst es nicht bereuen! Außerdem ist es oft eine tolle Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen.
  2. Online-Ressourcen: Heutzutage hat man unendlich viele Möglichkeiten, eine neue Sprache online zu lernen: mit Sprachlern-Apps, Websites, Podcasts und vielem mehr. Was mir außerdem unglaublich geholfen hat, war Musik. Du wirst mir wahrscheinlich nicht glauben, aber ich habe einen großen Teil der deutschen Sprache gelernt, indem ich einfach deutsche Lieder immer und immer wieder gehört habe. Lass sie einfach im Hintergrund laufen. Auch wenn du dich nicht voll darauf konzentrierst den Text zu verstehen, wird dein Gehirn einfach damit konfrontiert und beginnt, sich mit der Sprache vertraut zu machen. Und ja, das macht wirklich einen Unterschied! 
  3. Kultur kennenlernen: Nimm an lokalen Veranstaltungen teil. Besuch Museen und Aktivitäten, die dich mit der Sprache und den örtlichen Gegebenheiten vertraut machen. Diese Dinge sind ein weiterer wichtiger Faktor. Geh raus und nimm so viele äußere Reize auf wie es geht. Nutz die Situation, um dich zu verbessern, neugierig zu sein und Situationen positiv anzugehen. Außerdem ist das eine weitere gute Möglichkeit, um neue Leute kennenzulernen und deinen Alltag mit spannenden Aktivitäten zu füllen. 
  4. Üben, üben, üben: Habe ich zufällig "üben" erwähnt? Oh ja, das habe ich. Und dieser Punkt verdient ein bisschen mehr Ehrlichkeit. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie unglaublich unangenehm es ist eine Sprache zu sprechen, die wir kaum kennen, die wir uns absolut nicht zutrauen und die für unsere Ohren vielleicht sogar furchtbar klingt. Ich weiß, dass du dich wahrscheinlich nicht traust sie zu sprechen. Vor allem nicht mit Leuten in deinem Alter oder älter. Du hast sicherlich das Gefühl, dass die Leute dich verurteilen oder sich über dich lustig machen. Ich kenne das alles sehr gut. Ich habe das auch schon erlebt. Aber lass mich dir eins sagen: So schwierig es auch sein mag: ohne Übung wird es keine Verbesserung geben. Also trau dich! Nutz vor allem die Gelegenheit mit deinen Gastkindern zu üben. Kindern ist es buchstäblich egal, ob deine Aussprache nicht perfekt ist, ob du Grammatikfehler machst oder ob du einen Satz nicht richtig aufbaust. Solange du mit ihnen spielst und dich um sie kümmerst, werden sie glücklich sein. Und vielleicht sind sie sogar diejenigen, die dich "korrigieren" und dir helfen, dich zu verbessern. Du kannst sie auch direkt fragen wie eine bestimmte Sache heißt oder ausgesprochen wird. Und ich versichere dir, sie werden dir sehr gerne helfen. Alleine weil sie dann das Gefühl haben, dass sie "Macht" haben, dass sie irgendwie "nützlich" sind und dass ihr Wissen und ihre Anwesenheit einen Unterschied macht. Es ist definitiv eine Win-Win-Situation, die auch die Beziehung zu deinen Gastkindern zum Besseren verändern kann.
  5. Geduld und Ausdauer: Ich weiß; auch das fällt schwer. Aber du musst dir bewusst sein, dass die Überwindung eine andere Sprache zu sprechen Zeit braucht. Sei geduldig mit dir selbst und bleib beharrlich in all deinen Bemühungen, zu lernen und zu kommunizieren. Gib nicht auf! Auch wenn du das Gefühl hast, dass du nicht mehr kannst (glaub mir, das wird passieren). Denk stattdessen an die unglaublichen Fortschritte, die du bereits gemacht hast: wie viel besser du jetzt bist, als zu Beginn deines Lernprozesses. Es wird eine unvorstellbare Genugtuung für dich sein, wenn du zurückblickst und siehst, welche enormen Fortschritte Sie gemacht haben. Und wieder: ich sage dir das alles aus persönlicher Erfahrung. 

Du wirst es schaffen!

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ein Au-pair-Aufenthalt in einem fremden Land mit einer Sprachbarriere definitiv eine herausfordernde, aber unglaublich lohnende Reise ist. Diese Erfahrung wird dich aus deiner Komfortzone stoßen, deine persönliche Entwicklung fördern und dir unvergessliche Erinnerungen bescheren. 

Mit Geduld, Ausdauer und der richtigen Herangehensweise kannst du das zuerst erscheinende riesige Problem in eine Chance verwandeln. Du kannst lernen dich anzupassen und in einem neuen Zuhause aufblühen. Bei einem Au-pair-Aufenthalt geht es nicht nur darum Kinder zu betreuen. Sondern auch darum, eine neue Kultur kennenzulernen und Teil einer globalen Gemeinschaft zu werden - ein Schritt und ein Wort nach dem anderen. 

 

 

Silvia, former au pair and trainee at AuPairWorld

Über die Autorin:

Silvia, 22, kommt ursprünglich aus Italien, hat aber im Ausland gelebt, seit sie im Alter von 16 Jahren als Austauschschülerin nach Großbritannien ging. Danach war sie zwei Jahre lang Au-pair in Deutschland und ist nun Teil des AuPairWorld Teams, wo sie als Social Media Marketing Trainee arbeitet. Als engagierte Reisende freut sich Silvia, mit ihrem reiseorientierten Instagram-Account Reisende, junge Expats und Menschen, die ins Ausland ziehen möchten, zu unterstützen.