Wie schaffen Sie den Spagat zwischen Beruf und Familie?

Die vielen verschiedenen Rollen, die wir als Arbeitnehmer und als Eltern ausfüllen müssen, können uns manchmal an den Rand des Wahnsinns treiben. Wie gehen Sie mit einem (zu) turbulenten Leben um?

Mutter sitzt vor einem Laptop, Kind auf dem Schoß, angebissenes Brot in der Hand, Handtuch um den Kopf
, in Gastfamilien

Der „ganz normale“ Wahnsinn

Sie müssen zwei Abgabetermine einhalten. Sie sind in einer wichtigen Besprechung und dann kommt ein noch wichtigerer Anruf.

Es ist Ihr Jüngster, der sich darüber beschwert, dass sein älterer Bruder das Familien-iPad nicht mit ihm teilen will. Was machen Sie? Natürlich, Sie finden eine Lösung für die iPad-Krise, gehen zurück in die Besprechung, geben Ihr Bestes mit Blick auf die immer näher rückenden Abgabetermine und irgendwann ist „Feierabend“ - sprich, Sie können das Büro verlassen.

Aber wir alle wissen, dass Feierabend nicht unbedingt heißt, dass nichts mehr zu tun ist. Im Gegenteil. Zumindest nicht an den Tagen, an denen man in den Supermarkt hetzt und verzweifelt versucht, die Einkaufsliste zu rekapitulieren, die natürlich mal wieder zu Hause liegt, weil Sie sie in der morgendlichen Hektik nicht eingesteckt haben. Vom Supermarkt nach Hause, in die Küche, Abendessen zubereiten, Hausaufgaben kontrollieren, die Geschichten der Großen und Kleinen anhören und (endlich, irgendwie) die Kinder ins Bett bringen.

Jetzt endlich Feierabend? Nicht unbedingt.

Eigentlich müssten Sie Ihre Mutter endlich zurückrufen. Eigentlich wollten Sie noch Ihrer Freundin schreiben, die am Wochenende in der Stadt ist. Und dann ist da noch der nagende Gedanke in Ihrem Hinterkopf, dass Sie zumindest einen kurzen Blick auf die Unterlagen für die morgige Präsentation werfen sollten.

Gleichzeitig sehnen Sie sich danach, einfach nur mit Ihrem Partner auf dem Sofa zu entspannen, vielleicht mit einem Glas Wein in der Hand oder einem guten Film – oder sogar beidem.

Individuelle Lösungen, um den Alltag zu meistern

Auf der einen Seite ist das alles keine große Sache, es ist nun mal unser Alltag. Auf der anderen Seite kann das alles zu viel werden. Jeder, der Familie und Job unter einen Hut bekommen will, kennt das Gefühl, sich dabei aufzureiben. Und jeder weiß – theoretisch – wie wichtig es ist, die Balance zu finden – und zu halten – zwischen viel und zu viel.

Jeder von uns hat dafür seine eigene Methode. Wir möchten gerne Ihre hören:

  • Wie schaffen Sie es, Ihre Kinder in Ihr Zeitmanagement einzubinden, so dass keiner zu kurz kommt?
  • Wie teilen Sie sich die Aufgaben mit Ihrem Partner?
  • Macht ein Au-pair im Haushalt einen wirklichen Unterschied?
  • Wie bewahren Sie sich eine positive Einstellung, selbst wenn einfach zu viele To Do's auf der Liste stehen?

Schreiben Sie uns eine Mail und teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns. Der AuPairWorld Blog sammelt die Geschichten von Lesern aus unterschiedlichen Kulturen auf der ganzen Welt und macht sie hier für andere zugänglich. Nutzen auch Sie die Möglichkeit, Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse mit anderen Lesern zu teilen.

Was Experten sagen

Experten empfehlen, dass Eltern, die zu Hause und im Beruf viel um die Ohren haben, sich zwei Fragen stellen:

  • Was sind wirklich meine Prioritäten?
  • Wie verbinde (oder trenne) ich die verschiedenen Aspekte meines Lebens?

Prioritäten setzen: Wir alle haben unsere Grenzen. Aber gerade in den zwei Kernbereichen unseres Lebens – nämlich im Job (sehr wichtig) und in der Familie (sehr, sehr wichtig) – wollen wir uns nach Möglichkeit keine Grenzen setzen. Wir wollen in jeder Situation alles geben.

Das wiederum kann zum Desaster werden. Man kann nicht in jeder Situation, zu jeder Tages- und Nachtzeit alles geben. Wer das versucht, steuert mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Burnout zu.

Deshalb empfehlen Zeitmanagement-Experten, dass wir unsere Prioritäten sehr bewusst an unseren unterschiedlichen Rollen ausrichten. Kompromisse gehören dazu! Aber wenn wir uns unsere Rollen bewusst machen und nach ihrer Wichtigkeit sortieren, dann gehen wir Kompromisse auf Basis bewusster Entscheidungen ein und laufen nicht Gefahr, selbst zu kurz zu kommen. Im besten Fall finden wir so die Balance, die unseren persönlichen Werten entspricht. Wie priorisieren Sie Ihre unterschiedlichen Rollen?

Rollen trennen oder integrieren: Die einen trennen strikt zwischen Berufs- und Privatleben, die anderen vermischen beides. Zu entscheiden, welcher Ansatz besser zu uns passt, hilft uns, mit den Ansprüchen an uns besser umzugehen.

  • Wollen Sie Anrufe Ihrer Familie am Arbeitsplatz annehmen?
  • Bleibt Ihr Smartphone an, wenn Sie abends nach Hause kommen, oder schalten Sie es ab?
  • Möchten Sie sich auch außerhalb des Büros mit Kollegen treffen oder eher nicht?
  • Erzählen Sie Ihrem Partner (und Ihren Kindern) alles über Ihre Arbeit oder lassen Sie die beruflichen Sorgen im Büro?

Auf alle diese Fragen gibt es keine richtigen oder falschen Antworten. Wie bei den Prioritäten kommt es darauf an, die Grenzen bewusst und eindeutig zu setzen. Das kann ein erster Schritt sein, um Konflikte und zu viel negativen Stress zu vermeiden. Was sind Ihre Grenzen zwischen „Leben“ und „Arbeit“? Wie managen Sie diese?

Ein Au-pair als Unterstützung im Familienmanagement

Ein Au-pair in der Familie hat viele Vorteile, wie die zahlreichen Nutzer von AuPairWorld wissen. Es ist aber auch eine weitere Person, die „gemanaget“ werden muss. Wie beeinflusst(e) Ihr Au-pair Ihren Umgang mit den unterschiedlichen Rollen und ihren Anforderungen?

Wir freuen uns auf Ihre Antworten und Gedanken zu diesen Fragen. Und wir freuen uns darauf, sie mit anderen Lesern zu teilen.