Warum Au-pairs missverstanden werden: Ein persönlicher Bericht

Casey Aubin, Gründerin von Au Pair Movement hat entdeckt hat, dass Au-pair sein doch so viel mehr bedeutet, als sie zunächst dachte. 

 

Denkendes Mädchen mit einem Fragezeichen
, in Au-pairs

Von Australien nach Thailand

Wenn mir jemand vor einigen Jahren gesagt hätte, dass ich eines Tages barfuß durch den Dschungel in Thailand wandern würde, hätte ich das definitiv nicht geglaubt.

Vor gar nicht so langer Zeit lebte ich noch in einer ganz anderen Art von Dschungel. In einem Dschungel aus Beton. Zugegeben, in meiner Heimatstadt Perth, Westaustralien, ein ziemlich kleiner Beton-Dschungel. Mit Natur hatte ich nicht viel am Hut.

Ich lebte in der Welt der gebügelten Hemden und des Koffein-Marathons. In den seltenen Fällen, in denen das Thema Kinder aufkam, lautete meine Standardantwort gewöhnlich: Kinder? Was in aller Welt soll das sein? 

Ich bin kein Kindermensch (dachte ich)

Ich hatte mich mit einem anderen Weg abgefunden. Ich glaubte, dass ich kein "Kindermensch" sei. Genauso wie ich glaubte, barfuß zu gehen, sei einfach nur seltsam. Besonders im Dschungel.

Die Business-Welt war meine Domäne. Also ist es nicht schwer, sich vorzustellen, was ich von Au-pairs gedacht habe. Versteht mich nicht falsch, ich hielt Au-pairing für eine großartige Idee. Hilfreich, für Leute, die Hilfe mit ihren "kleinen Menschen" brauchten, damit sie zur Arbeit gehen konnten. Es war nur einfach nichts für mich. Das dachte ich jedenfalls. 

Ich dachte außerdem immer, Au-pairs seien nur Menschen, die Kinder instinktiv lieben. Ich dachte, sie seien die Art von Menschen, die immer nur lächelten und mit einer hohen, kindlichen Stimme sprachen.

Die Art von Menschen, deren Eierstöcke jedes Mal explodierten, wenn ein Kind nur in ihr Blickfeld trat. In meiner Vorstellung hörte ich ein leises Geräusch von aufpoppenden Popcorn aus den Eierstöcken, wenn man diese Menschen mit Kindern umgibt.

Wie ich schon sagte, das war nicht mein Ding. Das dachte ich jedenfalls. 

Wie Au-pairs wirklich sind

Inzwischen habe ich gelernt, dass Au-pairs zu den mutigsten Menschen gehören, die ich je getroffen habe. Von ein paar Ausnahmen mal abgesehen, gehört den meisten Au-pairs mittlerweile mein größter Respekt.

Sein ganzes Leben umkrempeln und auf die andere Seite der Welt zu ziehen, um dort mit einem Haufen Fremder zu leben? Das ist Mut. In eine neue Kultur eintauchen und sich selbst für neue Erfahrungen und für eine neue Denkweise öffnen? Das ist Tapferkeit. Und letztendlich die Kinder anderer Menschen lieben zu lernen? Das ist beeindruckend. 

Nachdem ich dann selbst die Entscheidung getroffen hatte, Au-pair zu werden, wurde mir klar, dass meine bisherige Denkweise völlig daneben war. Meine eigenen Erfahrung und das, was ich vorher über Au-pairing gedacht hatte, passten nicht zusammen. Die Entscheidung, ein Au-pair zu werden, war und ist immer noch eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe. 

Warum also wird Au-pairing so missverstanden?

Aber es hat mich nachdenklich gemacht. Warum hatte ich früher diese vorgefassten Meinungen? Warum wird Au-pairing so missverstanden?

Als ich Au-pair wurde, erkannte ich, dass es zwei Schlüsselfaktoren gibt:

Erstens ist ein Großteil des Kinderbetreuungs-Marketings von Natur aus regenbogenfarben und sonnig. 

Und zweitens haben diejenigen, die noch nie mit Kindern in Kontakt gekommen sind, oft genau diese Vorstellung von Kinderbetreuung alles Regenbogen und Sonnenschein.

Wir kämpfen an zwei Fronten. 

Meine eigene Au-pair-Erfahrung (eine Achterbahnfahrt)

Jetzt fragt ihr euch vielleicht, wie meine Au-pair-Erfahrungen waren und wie ich letztendlich Au-pair geworden bin. 

Nun, jetzt ist vielleicht eine gute Zeit für eine Tasse Tee. Meine Geschichte, wie ich zum Au-pair geworden bin, war für mich eine kleine Achterbahnfahrt.

Wenn ich hier über alles berichten würde, würde das den Rahmen sprengen. Aber ich habe ein ganzes Buch darüber geschrieben: I Never Thought I’d be an Au Pair. Eine Sammlung von Dingen, von denen ich mir wünschte, dass man sie mir erzählt hätte. Das 1. Kapitel könnte ihr hier kostenlos herunterladen. Ihr werdet auch ein paar weitere Einblicke von mir in der nächsten Zeit hier im AuPairWorld-Blog erhalten. 

Bis dahin habe ich noch ein kleines Video für euch, in dem mich persönlich vorstelle und etwas ausführlicher auf die Fragen dieses Artikels eingehe. 

Why au pairs are misunderstood

Zusammenarbeit mit AuPairWorld

Als Gründerin von Au Pair Movement freue ich mich, dass wir euch in Zusammenarbeit AuPairWorld einen dreiteiligen Blog und Videoserie (dies ist Teil 1) zur Verfügung stellen können. Ganz nach dem Motto #keepcalmandaupair. 

Also, macht es euch gemütlich, setzt euch auf die Couch und legt die Füße hoch. Seid gespannt auf meine persönliche Au-pair-Story, die ganz anders war, als erwartet.

 
 

Casey
 

Über die Autorin::
Casey Aubin war im Himalaya-Gebirge klettern, hat eine Ausbildung in Muay Thai absolviert und lebte anderthalb Jahre als Au-pair in Italien. Sie hätte nie gedacht, dass sie all diese Dinge tun würde. Casey ist Unternehmerin, Gründerin von The Au Pair Movement und lehrt verschiedene Dinge. Zurzeit lebt sie in Perth, Australien. Ihr Buch, I Never Thought I’d Be an Au Pair: A Collection of Things I Wish People Had Told Me ist erhältlich im Kindle Format auf Amazon.