Ein männliches Au-pair im Interview
Sind männliche Au-pairs heutzutage wirklich noch so selten? Und haben sie immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen? Stimmen die Klischees? Dies und mehr haben wir den Au-pair Jungen Ismael gefragt.

Sind männliche Au-pairs heutzutage wirklich noch so selten? Und haben sie immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen? Stimmen die Klischees? Dies und mehr haben wir den Au-pair Jungen Ismael gefragt.
Wir wollten wissen, ob die Klischees über männliche Au-pairs stimmen: Ist es heutzutage wirklich so schwer, als Mann eine Gastfamilie zu finden? Sara und Ellen aus dem AuPairWorld-Team haben mit einem männlichen Au-pair gesprochen. Ismael heißt er, kommt aus Spanien und war über ein Jahr Au-pair in Deutschland.
Ismael: Nein, eigentlich nicht. Ich habe circa einen Monat lang gesucht und dann meine jetzige Gastfamilie gefunden.
Ismael: Um ehrlich zu sein, kam das einfach so. Ich habe von einem Tag auf den anderen entschieden, dass ich das machen möchte.
Ismael: Ich hatte schon ein bisschen Angst, weil ich noch kaum Deutsch sprechen konnte und das alles sehr neu für mich war. Als ich dann hier angekommen bin, hatte ich auch einen kleinen Kulturschock, aber ich habe mich schnell an alles gewöhnt.
Ismael: Ich war noch nie in Deutschland, aber ich wollte immer mal hierher kommen. Und da ich Englischkenntnisse habe und auch diese verbessern wollte, dachte ich, dass das schon irgendwie funktionieren wird. (lacht)
Ismael: Naja, es ging. Wir haben uns in den ersten Tagen viel mit Händen und Füßen verständigt. Aber wir haben es irgendwie hinbekommen und später habe ich immer abends einen Sprachkurs besucht und so mein Deutsch verbessert.
Ismael: Kochen musste ich wirklich nicht viel, nur wenn ich Lust dazu hatte. Aber sonst war ich für alle möglichen Aufgaben im Haushalt zuständig und habe mich um die beiden Jungs gekümmert. Ich habe ab und zu gestaubsaugt, die Kinder in den Kindergarten gebracht und mit ihnen gespielt usw.
Das war für eine gewisse Zeit meine Familie, also habe ich wie jedes andere Familienmitglied auch im Haushalt mitgeholfen. Wir haben uns die Arbeiten ganz normal aufgeteilt: Ich habe den kleinen Sohn und der Vater hat den großen Sohn abgeholt, dann haben wir gemeinsam den Tisch gedeckt. Ich denke, in meiner Familie war es sogar ein Vorteil, dass ich ein Junge bin, da meine Gastkinder auch beide Jungen sind und wir einfach ähnliche Interessen haben. Ich weiß nicht, ob ich so viel Spaß daran gehabt hätte, mit Puppen zu spielen.
Ismael: Eine neue Sprache direkt in einer einheimischen Familie zu lernen, war definitiv ein sehr positives Erlebnis. Dann die deutsche Kultur zu entdecken und auch die eigene mit einzubringen, war wirklich super.
Ismael: Ich würde gerne in Deutschland bleiben und hier eine Ausbildung machen.
Ja, das würde ich definitiv empfehlen. Au-pair sein ist eine einmalige Erfahrung. Im Gegensatz zu mir sollte man vorher aber auf jeden Fall einen Sprachkurs besuchen. Niveau A2 ist das Mindeste, denke ich, was man haben sollte. Bei mir hat es zwar einigermaßen funktioniert, aber es wäre sicher viel einfacher gewesen, wenn ich schon mehr Kenntnisse gehabt hätte. Außerdem ist es gut, wenn man vorher schon viel skypt und telefoniert. Ich hatte so schon einen sehr guten Eindruck von meiner Familie und die Entscheidung für sie fiel so ganz schnell.
Unser Fazit: Heutzutage sind Au-pairs nicht mehr typischerweise Mädchen, auch männliche Au-pairs sind mittlerweile gern gesehen. Bei der Suche nach einer passenden Gastfamilie haben sie es oft noch etwas schwerer, aber gerade das Beispiel von Ismael zeigt, dass es auch sehr schnell gehen kann und die Erfahrung unvergessen bleibt. Auch viele Gastfamilien haben sehr gute Erfahrungen mit männlichen Au-pairs gemacht. Das zeigt auch die Erfahrung von Gastmutter Birgit aus Deutschland.
Sie haben auch schon Erfahrungen mit Au-pair Jungen gemacht? Dann freuen wir uns auf Ihren Erfahrungsbericht. Natürlich auch von Au-pair Jungen selbst. Bitte schickt uns eure Erfahrungsberichte an maria@aupairworld.com!