Holen Sie Ihr Au-pair „an Bord“

Es gibt zahlreiche Bücher darüber, wie man neue Mitarbeiter am besten und schnellsten in ein Unternehmen integriert, wie man sie „an Bord holt“. Gastfamilien und Au-pairs können von diesen Theorien der Unternehmens- und Personalführung durchaus profitieren.

Eine Familie wartet am Flughafen auf ihr neues Au-pair
, in Gastfamilien

Es ist eine alltägliche Herausforderung in jedem größeren Unternehmen: Ein neuer Mitarbeiter kommt ins Team und weiß wenig über seine neue Position, die Kollegen oder die Organisation als Ganzes. Je schneller er oder sie in die Unternehmensstruktur integriert wird, desto eher profitiert das Unternehmen von den Fähigkeiten des „Neuen“. Außerdem sind gut integrierte Mitarbeiter in der Regel auch zufriedene Mitarbeiter, die ihr volles Potential einbringen.

Die Parallelen zu der Situation einer Gastfamilie mit einem neuen Au-pair sind offensichtlich: Das Au-pair kommt zu seiner neuen Gastfamilie und ist begierig darauf, seine neue Rolle einzunehmen. Aber zunächst ist sie (oder er) noch völlig uninformiert und in der Regel auch sehr unsicher.

Was also ist notwendig, um neue Au-pairs erfolgreich an Bord zu holen und ihnen eine produktive Rolle in dem „Unternehmen Familie“ zu geben?

Es läuft also darauf hinaus, dass Sie definieren, worauf sich Ihr Au-pair konzentrieren sollte, damit es schnell einen Platz in Ihrer Familie findet.

Anpassungsverhalten (für das Au-pair)

Was sollte Ihr Au-pair in den ersten Tagen und Wochen bei Ihnen unternehmen, um schnell und effektiv an Bord zu kommen?

Wirtschaftsexperten unterscheiden drei grundlegende Aktivitäten:

Informationen suchen

Ein neues Teammitglied – und ein neues Au-pair – sollte sich aktiv darum bemühen, Wissenslücken zu schließen. Und das heißt: Fragen, Fragen, Fragen. „Wo ist die Schule? Was ist das Ritual vor dem Schlafen gehen? Wo ist die Bushaltestelle? Wie, wann und wie lange dürfen die Kinder den PC nutzen?“ und so weiter, und so fort. Es gibt so viel zu lernen.
Ein effizientes Au-pair wird Ihnen Löcher in den Bauch fragen, um all die Informationen zu bekommen, die sie braucht, um ihren Job gut zu machen.

Feedback einfordern

Auch dieser Punkt hat viel damit zu tun, pro aktiv Kenntnisse zu erwerben. Aber anstatt nach Fakten zu fragen, erbittet der Neuankömmling Feedback von Schlüsselfiguren im Team bzw. der Familie zu seinem Verhalten. „Bin ich zu streng zu den Kindern? Magst du dein Sandwich mit Senf? Ist dir warm genug mit einer Decke?“. Indem sie aktiv nachfragt, wie ihr Verhalten auf andere wirkt, entwickelt das Au-pair ein Verständnis dafür, was von ihr erwartet wird und was sie tun soll.

Netzwerke aufbauen

Wenn ein Neuankömmling Informationen und Feedback verbindet, baut er sich ein Netzwerk unterschiedlicher Beziehungen auf. Für ein Au-pair in einer neuen Familie ist das natürlich essentiell. Ihre Rolle als neues Familienmitglied hängt entscheidend davon ab, sich zu einem aktiven Teil des Familiennetzwerkes zu machen – indem sie Informationen und Feedback nutzt, um liebevolle und vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen.

Sozialisierungstaktiken (für die Familie)

In der Wirtschaftstheorie wird unterschieden zwischen der formellen und der informellen Sozialisierung neuer Mitarbeiter. Die formelle Sozialisierung funktioniert über verschiedene Aktivitäten wie etwa schrittweise Orientierungsprogramme oder Trainings, in denen spezifisches Firmenwissen vermittelt wird.

Familien Handbuch

Diese formelle Sozialisierung läuft bei jeder Gastfamilie ganz unterschiedlich ab. Viele Familien entwickeln ein „Handbuch“ für ihre Au-pairs. Darin sind alle wichtigen Informationen über die Aufgaben des Au-pairs sowie Regeln und Gewohnheiten der Familie gesammelt. Das reduziert den Aufwand und verbessert die Eingewöhnungsprozesse. Natürlich lernt jede Familie mit jedem Au-pair dazu und kann dieses neue Wissen ebenfalls ins Handbuch integrieren. Holen Sie sich den Leitfaden kostenlos mit Ihrem Premium-Mitgliedschaft!

Vorbereitungskurse

Eine andere Option für diese formelle Sozialisierung sind Online Kurse speziell für zukünftige Au-pairs, in denen ihnen Fähigkeiten vermittelt werden, die sie im Au-pair Alltag brauchen – etwa Erste Hilfe für Kinder oder Sprachkompetenzen.

„Learning by doing“

Informelle Sozialisierung funktioniert im Unternehmen über das berühmte „learning by doing“. Und das wiederum funktioniert am besten, wenn „der Neue“ eine vertrauensvolle Beziehung zu seinem Mentor aufbaut und sich sicher genug fühlt, um auch vermeintlich „dumme“ Fragen zu stellen.
Genau das ist für Au-pairing absolut essentiell. Sie als Gasteltern sind Mentoren für Ihr Au-pair. Die Beziehung zu Ihren Kindern gibt dem Au-pair emotionalen Halt in der neuen Situation.

Informelle Sozialisierung passiert also Tag für Tag, ab dem Moment, in dem Ihr Au-pair bei Ihnen ankommt. Im Endeffekt könnte man sogar sagen, dass es eine der Grundideen von Au-pairing ist, dass das Au-pair in einem anderen Land sozialisiert wird. Und wenn das erfolgreich geschieht, dann haben Sie als Gastfamilie einen zusätzlichen Erwachsenen in der Familie, der Ihnen wirklich eine Hilfe im Alltag ist.

And how do you do it?

In unserem AuPairWorld Blog interessiert uns immer die Meinung von Experten – also Ihre Meinung als Gastfamilie und Au-pair. Was machen Sie, damit Ihr Au-pair seinen Platz in Ihrer Familie findet? Was ist für dich als Au-pair wichtig, um deine neue Rolle erfolgreich ausfüllen zu können? Nutzen Sie unseren Email-Link, um uns einfach und schnell Ihre Ideen, Erfahrungen und Tipps mitzuteilen, wir geben diese dann in zukünftigen Artikeln sehr gerne an alle Leser weiter!