Gästezimmer: Home-Office-Büro oder Au-pair Zimmer?

In den letzten zwei Jahren hat die Pandemie viele Familien enger an ihr Zuhause gebunden als je zuvor. Und in dieser Zeit haben viele ihren Job ins Home-Office verlagert. Vom Küchentisch aus direkt zu einer wichtigen Geschäftsbesprechung: Das ist für viele von uns zum Alltag geworden. Am Anfang war es noch etwas Besonderes, aber diese Zeiten sind längst vorbei.

In den letzten zwei Jahren suchten wir nach Möglichkeiten, die Arbeit in dieser neuen Situation effektiver zu gestalten. Für viele von uns bedeutete dies, zu Hause einen Raum finden, in dem man in Ruhe arbeiten kann. 

Schwierige Entscheidungen

Für einige Gastfamilien führte dies zu einer schwierigen Entscheidung. Da sie nur ein einziges freies Zimmer zur Verfügung hatten, standen sie vor der Frage: Sollen diese vier Wände der Raum für die Unterbringung eines Au-pairs sein oder nutzen sie diesen Raum in Zukunft als Büro?

Zu Beginn der Pandemie, als die ganze Familie zu Hause eingesperrt war (einschließlich der Kinder für den Online-Schulunterricht), schien es, als ob jeder Platz in der Wohnung genutzt werden musste. Viele Gastfamilien sahen sich gezwungen, das bisherige Gäste- oder Au-pair-Zimmer in ein eigenes Büro umzuwandeln. Die Einrichtung eines neuen Arbeitszimmers war für viele sinnvoll, auch für Familien, die schon lange Au-pairs aufgenommen hatten. Und wenn dafür das Au-pair-Zimmer geopfert werden musste, dann war es eben so.

Die Zeiten haben sich geändert

Die Impfstoffe haben die mit Covid-19 verbundenen Risiken mittlerweile erheblich verringert. Viele Länder ändern nun ihre Corona-Politik. Unternehmen und Schulen sind geöffnet. Der Reiseverkehr wird immer weniger reguliert. Und immer mehr von uns kehren ins Büro zurück – wenn auch vielleicht nicht mehr ganz so oft wie in Zeiten vor der Pandemie.

Was sollte man jetzt also mit dem zusätzlichen Zimmer zu Hause anfangen?

Sicherlich ist es toll, ein eigenes Büro zu haben. Aber: Was verpasst ihr, wenn ihr kein Au-pair aufnehmt?

• Mehr Flexibilität bei der Zeitplanung
• Mehr Erwachsene, die sich um die Kinderbetreuung kümmern
• Positive kulturelle und pädagogische Auswirkungen für die Kinder
• Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Alltag

Die Quintessenz

Wenn ihr Arbeit und Alltag unter einen Hut bekommen möchtet, denkt darüber nach, ob die Ecke Im Wohnzimmer oder Schlafzimmer vielleicht auch ausreicht. Was man für ein erfolgreiches Arbeiten im Home-Office vor allem braucht, ist möglichst wenig Ablenkung. Hier kann ein Au-pair sehr hilfreich sein: Es beschäftigt die Kinder und bringt sie zu verschiedenen Aktivitäten nach draußen und entlastet euch damit.  

Letztlich entscheidet jede Familie auf der Grundlage ihrer sich entwickelnden Arbeitsverpflichtungen und der räumlichen Gegebenheiten in ihrer Wohnung, was mit ihrem zusätzlichen Zimmer geschehen soll. Man sollte nicht vergessen, wie viel zeitliche und räumliche Flexibilität man mit einem Au-pair in seinem Familienalltag gewinnen kann, während wir (hoffentlich) in eine entspanntere Phase der Pandemie eintreten.