Ein Traum: Ich komme nach Nizza!

Alexandra war fünf Wochen als Sommer-au-pair in Nizza, Frankreich. Für sie ein absolutes Aha-Erlebnis. Denn an der Côte d’Azur fand sie ihr Glück. Deswegen sucht sie bei AuPairWorld wieder eine neue Gastfamilie - für einen viel längeren Aufenthalt. 

Alexandra als Au-pair in Frankreich

Sommer-au-pair sucht liebe Gastfamilie

Jetzt habe ich ein Studienjahr hinter mir und wollte meine zweiten Semesterferien nicht wieder einfach nur daheim verbringen und irgendwie nichts machen. Da ich gerade von etlichen Kommilitoninnen von der AuPairWorld Seite gehört hatte, habe ich mich kurzer Hand angemeldet. Ich wollte eigentlich nie wirklich Au-pair werden, da ich in der Schulzeit mit einer französischen Austauschschülerin und meiner Gastfamilie eher schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Deswegen wusste ich, wie wichtig die richtige Gastfamilie für einen schönen Auslandsaufenthalt ist. Aber da ich nur einen Monat, also den August oder September 2010, als Au-pair im Ausland verbringen wollte, ging ich es diesmal lockerer an. Es ist ja nur für einen Monat...

Ein Traum: Ich komme nach Nizza!

Ich musste leider feststellen, dass nicht so viele Leute wirklich nur ein Sommer-au-pair suchen. Es kamen so gut wie nur Absagen, bis mir dann eine Französin schrieb, dass sie genau für August ein Au-pair für ihren 8 Monate alten Jungen braucht. Da ich absolut babybegeistert bin, sagte ich natürlich gleich zu. Nach mehreren Telefonaten, in denen ich mich meiner zukünftigen Gastmutti vorstellte (da ich mein Profil schlauer Weise auf Deutsch geschrieben hatte -.- ), stellte ich fest, dass ich nach Nice, also Nizza, kommen würde: genau am Mittelmeer, wo immer die Sonne scheint und ringsherum auch wahnsinnig viel zu sehen ist.

Gute Planung spart Kosten

Drei Tage später ging es auch schon los, es war alles wirklich wahnsinnig kurzfristig, weswegen der Hinflug in diese absolute Urlaubsregion, die Côte d’Azur, auch etwas teuer ausfiel. Also ich rate allen zukünftigen Au-pairs unter Euch, dass Ihr versucht, das alles ein bisschen längerfristig und ordentlicher zu planen, sodass ihr kein Vermögen an den Flug verschwendet. Mein Rückflug war auch irgendwie nur ein Viertel so teuer wie der Hinflug. Na gut, aber das kann man nicht mehr ändern und wenn ihr es schlau anstellt oder zufällig in eine reiche Familie kommt, bezahlen die Euch den Flug bestimmt auch.

Meine Gastmama holt mich ab

Am 30.Juli kam ich dann also gegen Nachmittag an, meine Gastmama holte mich am Flughafen in Nice ab. Sie hatte sogar so ein süßes Schild gebastelt mit meinem Namen drauf, damit wir uns nicht verfehlen. Die ersten Eindrücke von Nice waren schon wundervoll: überall Palmen, strahlend blauer Himmel und es war so schön warm. In meiner Jeans und meiner recht langen Bluse wurde es mir schon ziemlich heiß. (Ich habe auch den ganzen Monat kein einziges Mal mehr eine lange Hose getragen.) Dass man vom Flughafen bis nach Hause nicht mehrere Stunden braucht, ist für mich als Dorfmädchen natürlich auch mal was Neues und sehr Angenehmes gewesen.

Das Wochenende zum Eingewöhnen

Daheim lernte ich dann auch noch meinen Gastvater und „mein“ Baby kennen, bezog mein Zimmer etc. Es war gut, dass ich an einem Freitag angereist war, so hatte ich ein ganzes Wochenende, um mich im Beisein meiner Gastmutti an den Kleinen zu gewöhnen und ich wurde auch schon ein wenig in der Gegend herumgeführt, damit ich mich grob zurechtfinden konnte, wenn ich dann allein mit dem Kleinen sein würde

Ich habe viel Zeit zum Bücher lesen

Da ich noch nie groß mit Babys zu tun gehabt hatte, hatte ich am Anfang wirklich Angst, etwas falsch zu machen, ihn fallen zu lassen oder dass er einfach im Schlaf stirbt oder so. Jetzt im Nachhinein erscheint mir das total albern, aber bei den ganz Kleinen kann man sich halt nie sicher sein, warum sie jetzt schreien oder weinen. Dass ich den ganzen Tag niemanden zum Reden hatte, hat mich schon mehr und mehr gestört mit der Zeit. Für die Sprachkenntnisse wäre es eben besser, wenn man auch schon größere Kinder hat, die einen auch geistig etwas beschäftigen. Da „mein“ Baby sehr viel geschlafen hat den Tag über – auch dass muss man mit einrechnen, dass Babys eben einfach sehr viel schlafen – hatte ich sehr viel Zeit zum Filme gucken und Bücher lesen.

Mein Tipp: Legt Euch ein Vokabelheft an

Und ich rate auch allen zukünftigen Au-pairs, nicht nur zu hören und mündlich alles zu lernen, sondern auch ein Vokabelheft zu machen oder zumindest ab und zu nachzuschauen, wie die Wörter auch geschrieben werden. Also zumindest für mich war das sehr wichtig, aber ich studiere ja auch Französisch, vielleicht ist es da wieder was Anderes. Auf jeden Fall war ich von Montag bis Freitag von 8.30 Uhr bis kurz nach 18 Uhr immer mit dem Kleinen beschäftigt, mein Gastpapa, der nachts gearbeitet hat, war jedoch ab und zu da, also ganz allein war ich nicht die ganze Zeit.

Viel von der Umgebung gesehen

Mit dem Kleinen konnte ich halt nicht so oft raus, kurze Spaziergänge waren leider die Woche über alles und das ist halt in einer so bezaubernden Region schade. Aber dafür bin ich an den Wochenenden mal mit zu der Familie meiner Gastmutti oder dann die letzten Wochenenden mit einem bzw. zwei anderen Au-pairs nach Monaco, Cannes, Antibes etc. Also, zu sehen gibt es dort unten wirklich viel und es liegt auch alles sehr dicht beieinander. Da ich in der absoluten Hochsaison dort war, waren all diese Orte natürlich auch von Touristen übervölkert, was ich aber an sich ganz interessant fand.

Ich habe mich in die Gegend verliebt

Eine Sprachschule habe ich in dieser Zeit leider nicht besucht, da die Sprachkurse erst Mitte September anfangen und tja, so lange war ich ja leider nicht da. Aber trotzdem habe ich sprachlich Einiges dazugelernt und mich vor allem in diese wundervolle Gegend verliebt, weswegen ich jetzt auch eine neue Gastfamilie an der Côte d’Azur suche, die für länger ein Au-pair wollen.

Au-pair zu sein macht mich glücklich

Ich weiß nicht, ob es irgendwo schon mal durchgeklungen ist, aber ich hatte immer gedacht, Au-pair ist nichts für mich. Und viele meiner Kommilitoninnen, die bereits Au-pair gewesen waren, meinten, dass sie es sich jetzt, nachdem sie schon mal alleine gewohnt haben, nicht mehr vorstellen könnten, sich noch mal jemandem unterzuordnen. Deswegen war ich sehr gespannt, wie ich mit der ganzen Situation klarkommen würde. Aber meiner Erfahrung nach hat man auch als Au-pair viele Freiheiten und das trifft sicher nicht auf alle zu, aber ich war schon seit Jahren nicht mehr so gut erholt, ausgeglichen und glücklich.

Französisch ist eine wundervolle Sprache

Das klingt sicher total kitschig, aber ich habe mich in diesem Monat so wohl gefühlt, wie schon lange nicht mehr. Dieser geregelte Tagesablauf, das warme, sonnige Wetter, das kleine Kind, das dich immer mehr ins Herz schließt, die netten Gasteltern, die Dich so höflich behandeln und dann ist man noch überall von Französisch umgeben und es ist wirklich eine wundervolle Sprache. Als ich wieder in Berlin auf dem Flughafen angekommen war und überall nur noch Deutsch hörte, habe ich erst mal bemerkt, wie hässlich Deutsch eigentlich wirklich ist. (Okay, das ist nicht so abwertend gemeint, wie es klingt.)  

Wie schnell man seine Menschen lieb gewinnt!

Und was ich auch nie gedacht hätte, ist, wie schnell man die Leute, die man dort kennen lernt, lieb gewinnt. Ich war ja wirklich nur fünf Wochen dort und trotzdem vermisse ich meine Gasteltern, „mein“ Baby und auch meine neu gewonnenen Freunde, auch, wenn es ein bisschen schade war, dass es größtenteils Deutsche waren. Aber trotzdem, es war so eine wundervolle Zeit und ich hoffe, ich komme bald noch mal in diese Gegend.