Wie aus Irland England wurde – und warum es das Beste war, was mir passieren konnte

Ina aus Deutschland wollte eigentlich als Au-pair nach Irland gehen. Doch sie findet bei AuPairWorld eine nette Familie in England (UK), die auf dem Land lebt. So kommt sie zu ihrem gewünschten Farm-Aufenthalt und findet ihre Traumfamilie. 

Ina mit ihrem Gastkind und dessen Pony

Erst England, dann doch Irland

Meine Au-pair Geschichte liegt zwar mittlerweile schon unglaubliche vier Jahre zurück (kann das wirklich sein?) und ist trotzdem nicht einfach zu Ende, sondern mittlerweile ein fester Bestandteil meines Lebens.

Nach meinem Abitur in 2009 war für mich eigentlich klar, was ich machen wollte: Ein halbes Jahr Farmarbeit in Irland. Ich hatte eine Organisation, alles war vorbereitet und ich musste nur noch auf die Platzzuteilung warten. Die kam aber nicht. 

Änderung: Es geht nach England

So habe ich kurzerhand und völlig spontan meine Pläne geändert und mir ein Profil bei AuPairWorld angelegt – und nach einem Tag meine Gastfamilie in England gefunden, bei der ich nicht nur ein halbes Jahr, auch nicht die abgemachten 12 Monate, sondern ganze 13 Monate geblieben bin. 

Ein kleines Haus, zwei Hunde, vier Ponys

Alles hat gepasst! Nach mehreren Telefonaten, vor denen ich mir fast in die Hose gemacht hätte, weil ich noch nie auf Englisch telefoniert hatte, stand fest: Da möchte ich hin! Und so zog ich Mitte August nach England, mitten in die „Cotswolds“, ein wunderschöner ländlicher Teil, der seinen ganz eigenen Charme hat. All das, was ich mir von Irland erhofft hatte, schien nun irgendwie doch stattzufinden, bloß eben an einem anderen Ort: Ein kleines Haus „in the middle of nowhere“, zwei Hunde, die mich freudig begrüßten und vier Ponies auf der Weide. Ein bisschen war ich also doch auf meiner Farm gelandet! 

Das vorherige Au-pair begleitet mich eine Woche

Die Familie empfing mich sehr herzlich und ich habe mich sofort wohl gefühlt. In meiner ersten Arbeitswoche begleitete mich das vorherige Au-pair bei allen Aufgaben, was vermutlich das Beste war, was mir passieren konnte, denn wir haben uns super verstanden und sind auch mittlerweile noch befreundet. So konnte sie mir viele Dinge erklären und mir einige nützliche Tipps und Tricks rund um die Arbeit verraten.

Erstaunt, wie viele Au-pairs auf dem Land leben

Außerdem konnte ich durch sie direkt Anschluss und neue Freunde finden. Denn obwohl es auf den ersten Blick so aussah, als ob es dort auf dem Land wohl eher schwierig sein würde, viele Freunde zu finden, war ich sehr erstaunt, wie viele Au-pairs in den umliegenden Dörfern gearbeitet haben.

Au-pair sein ist nie langweilig

Mein Aufgabenfeld war breit gefächert, größtenteils habe ich mich natürlich mit meinem damals 4-jährigen Au-pair Kind beschäftigt. Im Garten unsichtbare Piraten in die Flucht schlagen, stundenlang Trampolin springen, mit dem Pony durch die Felder rennen, mit Fingerfarben malen oder im Winter Schneemänner bauen – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und das ist etwas, das den Au-pair-Job für mich nie langweilig gemacht hat! So ließ sich auch die Hausarbeit erledigen, ohne, dass es eine zu große Last war. Außerdem habe ich mich nebenbei um die Tiere gekümmert, was für mich viel mehr ein Ausgleich als Arbeit war. 

Freunde finden und sich austauschen

Natürlich ist nicht immer alles einfach und manche Dinge funktionieren nicht auf Anhieb, aber man boxt sich durch, und im Endeffekt habe ich in meiner Zeit dort auch für mich persönlich sehr viel dazu gelernt. Manchmal braucht man eben viel Geduld und Freunde, die mit ihren Gastkindern vielleicht gerade die gleichen Problemchen haben. Und wenn man sich gegenseitig alles erzählen kann, dann lacht man meist hinterher darüber, am besten bei einem Pint im Pub des Nachbarortes. 

Gemeinsame Zeit schweißt zusammen

England ist seit meinem Aufenthalt dort mein zweites Zuhause. Ich liebe die Sprache, die ich dort wirklich mehr oder weniger perfektionieren konnte und ich liebe das Land und die Leute. Einige meiner Au-pair-Bekanntschaften sind mittlerweile sehr gute Freunde geworden. Unsere Wochenendausflüge quer durch Großbritannien und all die kleinen Dinge, die wir zusammen erlebt haben, lassen uns auch heute noch zusammen lachen und an die Zeit zurückdenken, die wir hatten. 

Zurückzukehren ist für mich wie nach Hause kommen

Auch mit meiner Gastfamilie bin ich nach 4 Jahren noch in Kontakt und versuche, sie einmal im Jahr zu besuchen. Dieses Jahr haben sie mich sogar gefragt, ob ich nicht noch einmal als Sommer Au-pair für sie arbeiten möchte. Und wenn ich kann, werde ich das Angebot natürlich annehmen. In die „Cotswolds“ zurückzukehren ist für mich ohnehin wie nach Hause kommen.