Ich hatte eine wirklich schöne Zeit

Franziska aus Deutschland verbrachte 6 Monate als ein Au-pair in Castlebar, Co. Mayo, einer Kleinstadt in Irland. Sie kümmerte sich um drei Kinder und wurde ein Teil der Familie. Manchmal hatte sie viel zutun, aber wie es auch kam, Franziska nahm es wie eine Challenge.

Franziska hat viele schöne Sachen erlebt

Reisen und Entdecken unterschiedlicher Länder

Schon immer faszinierte mich das Reisen und Entdecken unterschiedlicher Länder. Bereits in der 11. Klasse war ich als Austauschschülerin für zwei Monate in Chile. Es stand früh für mich fest, dass ich nach der Schule für längere Zeit ins Ausland gehen würde. Deshalb habe ich mich entschieden, 6 Monate als Au-pair nach Irland zu gehen. Ich war ab August 2010 bis Ende Januar 2011 in Castlebar. Das in der Nähe von Galway.

Meine Erwartungen

Ich wollte ein neues Land entdecken, viele neue Menschen kennen lernen, mein Englisch verbessern und viel Spaß haben.

Wie habe ich mich vorbereitet?

Ich habe in einer Kindertagesstätte ein 1-wöchiges Praktikum gemacht. Ich habe dort Kinder im Alter von 2-3 Jahren betreut. Außerdem war ich lange bei den Ministranten und habe dort viel mit Kindern zusammen gearbeitet.

Wie habe ich meine Gastfamilie gesucht?

Ich habe mich bei AuPairWorld registriert und meine Suchkriterien eingegeben. Das waren nur Land und Zeitraum. Ich habe mir alle Familien, die mir vorgeschlagen wurden angeschaut. Da ich sehr musikalisch bin, war es mir wichtig, eine Familie zu finden, die ähnliche Interessen hatten wie ich.
Wie habe ich mit meiner Gastfamilie Kontakt aufgenommen?
Ich habe meine Gastfamilie entdeckt und ich fand sie sofort sehr ansprechend. Es war die erste Familie, an die ich die Standard E-Mail über AuPairWorld geschickt habe. Ich habe schnell eine Antwort von meiner Gastfamilie über AuPairWorld bekommen und zusätzlich eine E-Mail. So hat sich schnell ein Kontakt über E-Mail entwickelt und die Entscheidung in diese Familie zu gehen, fiel sehr schnell.

Wie war meine Anreise in das Gastland?

Da ich am Bodensee wohne, bin ich von dem Flughafen Memmingen nach Dublin geflogen und von dort weiter nach Knock, da der Flughafen in der Nähe von Castlebar war und mich meine Gastmutter dort abholen konnte. Meine Gastmutter kam zwar etwas zu spät, aber sie hat mich sehr freundlich begrüßt. Auf der Fahrt zu meinem neuen zu Hause habe ich ihr von meiner Familie in Deutschland erzählt und sie verschiedene Fragen über ihre Familie gefragt. Als ich dort angekommen bin, wurde ich von dem ehemaligen Au-pair, der Cousine meiner Gastmutter, meinem Gastvater und den drei Kindern bereits erwartet. Es gab ein gemeinsames Abendessen und anschließend habe ich einen „Herzlich Willkommen“ Kuchen bekommen. Es waren sehr viele neue Eindrücke, und ich habe mich schnell wohl gefühlt.

Wie sah mein Alltag in der Familie aus?

Ich habe morgens um 7:30 Uhr die beiden älteren Kinder (8 und 10 Jahre) geweckt und ihnen die Schuluniform gerichtet. Anschließend habe ich für die beiden das Frühstück gemacht und die lunch box für die Schule. Ich sorgte dafür, dass sie sich die Zähne putzen und kämmte dem Mädchen die Haare. Je nachdem, ob meine Gasteltern zu Hause waren, weckte ich die Jüngste (2 Jahre) und zog sie an. Dann fuhr ich die beiden größeren Kinder in die Schulen. Danach spielte ich mit der Jüngsten, putzte das Haus und räumte auf. Um 12 Uhr mittags habe ich Mittagessen für die 2-Jährige gekocht und mit ihr gemeinsam gegessen. Gegen 12:30 Uhr habe ich sie für ihren Mittagsschlaf ins Bett gebracht. Danach habe ich weiter aufgeräumt oder hatte manchmal auch ein wenig Zeit zum Entspannen.

Montag-, Mittwoch- und Freitagmittag habe ich die Jüngste gegen 14 Uhr geweckt, um sie um 14 Uhr in den Kindergarten zu bringen. Anschließend habe ich die beiden Älteren von der Schule abgeholt und ihnen Mittagessen gekocht. Nach dem Mittagessen wurden Hausaufgaben gemacht. Entweder habe ich ihnen dabei geholfen oder ich habe Wäsche gewaschen oder gebügelt. Nachdem die Hausaufgaben erledigt waren, durften die Kinder nach draußen zum spielen oder  gingen anderen Hobbys nach. Abends habe ich gemeinsam mit meiner Gastmutter gekocht und wir haben alle gemeinsam gegessen. Da es abends immer ziemlich spät wurde, bis wir mit allem fertig waren, ging ich meistens direkt ins Bett oder noch schnell an den Laptop um meinen Lieben zu Hause zu berichten, was es Neues gab. Mein Alltag war oft sehr bewegt, aber ich war froh, immer etwas zu tun zu haben.

Wie hat die Betreuung mit den Kinder geklappt?

Ich habe mich ziemlich gut mit meinen Au-pair Kindern verstanden, vor allem mit der Jüngsten, da ich sehr viel Zeit mit ihr verbracht habe und sie mir schnell ans Herz gewachsen ist. Ich bin mit ihr viel spazieren gegangen, einkaufen oder auf den Spielplatz. Daher hat die Kleine sich sehr schnell an mich gewöhnt, und wir hatten jede Menge Spaß.
Auch mit dem 8-jährigen Mädchen habe ich mich sehr gut verstanden. Wir haben oft gemeinsam Musik gemacht, Brettspiele gespielt oder X-Box gespielt. Ab und zu hat es natürlich kleinere Auseinandersetzungen gegeben, wenn sie nicht machen wollte, was ich von ihr verlangte oder sie versucht hat, die Grenzen zu testen.
Mit dem 10-jährigen Jungen war es für mich oft nicht ganz so leicht, da er nicht immer auf mich hören wollte und auch mal testete, wie weit er bei mir gehen konnte. Es gab z.B. Diskussionen, dass die Hausaufgaben gemacht werden müssen. Im Großen und Ganzen hat es aber mit den Kindern gut funktioniert.

Wie habe ich meine Freizeit gestaltet?

Ich habe schnell über das Internet und Handy Kontakt zu Au-pairs in meiner Nähe gefunden. Wie haben uns getroffen zum Kennenlernen. Am nächsten Wochenende sind wir gemeinsam abends ausgegangen und haben die Irischen Pubs kennengelernt. Anfangs waren wir vier Au-pairs in meiner Stadt, aber schnell kamen mehrere Au-pairs dazu und wir wurden eine immer größere Gruppe. Wie sind meistens alle gemeinsam samstags einkaufen gegangen, am Abend feiern und am nächsten Tag Kaffee trinken. Wir hatten schnell unsere Lieblingsläden, Stammpubs und -kaffees. Ich habe fast jedes Wochenende bei meiner Freundin verbracht, da sie nur ein Kind zum aufpassen hatte, es daher sehr ruhig war und sie direkt am Meer wohnte. Außerdem hatte sie ein Auto, mit dem wir Ausflüge machen konnten, wie zum Strand oder in die nächste Stadt fahren. Außerdem haben wir öfters Wochenendtrips in etwas entferntere Städte gemacht und in Hostels übernachtet.

Hast du Ausflüge mit deiner Gastfamilie gemacht?

Ja, ich habe Ausflüge mit meiner Gastfamilie gemacht. Meine Gastfamilie hatte ein Ferienhaus ca. 1 Stunde entfernt, direkt am Meer.  An den ersten Wochenenden oder in den Ferien sind wir immer gemeinsam dort hingefahren zum Schwimmen, Bodyboarden und Grillen. Außerdem sind wir ab und zu essen gegangen. Es waren wunderschöne Wochenenden.

Hat sich meine Fremdsprache verbessert?

Mein Englisch hat sich verbessert, da meine  Gastfamilie sich sehr viel Mühe gegeben hat und ich einmal pro Woche die Sprachschule besucht habe. Mein Englisch war anfangs nicht besonders gut, aber am Ende habe ich mich relativ flüssig verständigen können. Also keine Angst, wenn es anfangs nicht so gut klappt.

Was hat mir bei dem Aufenthalt gefallen und was nicht?

Gut fand ich, dass ich so viele neue Menschen kennen gelernt habe, die mittlerweile wirklich sehr gute Freunde von mir sind und wir in der Zeit in Irland sehr zusammen gewachsen sind. Außerdem hat mir die Arbeit mit den Kindern sehr gut gefallen. Ich bin selbstständiger geworden und habe gelernt, für mich selbst Verantwortung zu übernehmen. Nicht so gut fand ich, dass ich teilweise 12-14 Stunden am Tag arbeiten musste. Für meine 18 Jahre wurde schon viel von mir verlangt, da ich den kompletten Haushalt alleine machen und mich gleichzeitig um alle drei Kinder kümmern sollte. Deshalb habe ich mich auch von meiner Gastfamilie oft etwas im Stich gelassen gefühlt.*

Ich vermisse meine Gastfamilie sehr

Dennoch hatte ich eine wunderschöne Zeit in Irland und ich habe es sehr genossen. Jetzt bin ich wieder seit 2 Monaten zu Hause und ich vermisse meine Freunde und Familie in Irland sehr. Ich habe viele Erfahrungen gemacht und tolle Eindrücke gewonnen. Ich erzähle immer noch viel von Irland und hoffe, dass ich ganz bald wieder zurückgehen kann, um alle wieder zu sehen. Ich wünsche euch allen viel Spaß im Ausland: Dass ihr ganz viel entdeckt und am Ende nach Hause kommt und von einer tollen Zeit erzählen könnt.


*Comment by AuPairWorld: Working 12-14 hours a day as an au pair does definitely not correspond to our basic idea of au pairing. Accordingly, an au pair must be treated like a big daughter. Naturally, families expect different things from their daughters. Our recommendation regarding weekly working hours in Ireland: 25-35 hours. Please come to an agreement on this issue prior to the au pair placement!