Es ist schön, zu sich finden zu können!

Miriam aus Deutschland hat ein Jahr als Au-pair in Finnland gelebt: Sie hat viel über ihr Gastland und ganz nebenbei auch viel über sich selbst gelernt. Miriam schreibt auf Deutsch.

Miriam in einem finnischen Park

Die Arbeit mit Kindern macht mir Spaß

Ich heiße Miriam, bin 24 Jahre alt und komme aus Deutschland. Zur Zeit bin als Au-pair in Finnland. Bevor ich mich dazu entschlossen habe, Au-pair zu werden, habe ich als Krankenschwester gearbeitet. Doch dann wollte ich etwas Neues ausprobieren, eine andere Erfahrung machen und einfach mal den gewohnten Alltagstrott hinter mir lassen. Da ich schon in meiner Ausbildung die Arbeit mit Kindern sehr gemocht habe, kam mich für mich sofort "Au-pair" in Frage.

Ich suche meine Gastfamilie selbst

Ich habe lange überlegt, ob es die richtige Entscheidung für mich ist und habe mich mit meiner Familie besprochen. Da ich zu Hause auch oft auf mein Patenkind aufgepasst habe, haben mir alle zugestimmt, dass Au-pair das Richtige für mich sei. Zuerst dachte ich daran, mich an eine Agentur zu wenden, doch dann habe ich beschlossen, dass ich auch selbstständig suchen kann, ohne große Unsummen dafür ausgeben zu müssen.

Ich habe die richtige Familie gefunden!

AuPairWorld hat mir wirklich geholfen. Die Suche war präzise, die Vorschläge passten alle und auch das selber Suchen hat Spaß gemacht. Nach langer Suche und vielen Telefonaten und E-Mails, auch mit anderen Familien, habe ich die richtige Familie für mich gefunden. Wir haben uns sofort verstanden und viele E-Mails miteinander geschrieben, telefoniert und uns sogar in meinem Finnland-Urlaub getroffen.

Gutes Gefühl beim Vorab-Treffen

Bei dem Treffen wurde mir klar, das ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Die Eltern waren sehr nett und die Kinder haben mich sofort gemocht. Es ist wichtig, bei der Familiensuche auf sein inneres Gefühl zu hören. Man sollte nicht zu sehr auf die Gegend, in der sie wohnen achten. Man sollte auch bereit sein, seine Wünsche zu ändern, wenn die Familie die Richtige ist. Ich war mit der Familie auf dem Spielplatz und konnte auch gleich mit den Kindern spielen.

Praxistest: Verstehe ich Finnisch?

Ich spreche kein Finnisch, doch die Familie ist schwedisch-sprachig. Ich gehe auch bald in einen schwedischen Sprachkurs. Es fällt mir nicht schwer, die schwedische Sprache zu verstehen, weil vieles dem Deutschen sehr ähnlich ist und auch mit meinen Niederländisch-Kenntnissen, kann ich viel verstehen, oder zumindest erahnen, was die Kinder mir sagen.

Ich kümmere mich um drei Kinder

In dieser Familie gibt es vier Kinder. Die Älteste (11 Jahre), der einzige Junge (9 Jahre), ein weiteres Mädchen (7 Jahre) und das Nesthäckchen (3 Jahre). Am meisten beschäftige ich mich mit der Kleinen und der Siebenjährigen. Meine Aufgabe ist es, morgens früh da zu sein, um den beiden Jüngsten zu helfen, sich bereit zu machen, für die Schule bzw. den Kindergarten. Ich bin dabei, wenn die beiden frühstücken, helfe ihnen beim Zähne putzen, mache ihnen die Frisuren – die sich jeden Tag ändern und gerne auch mal ausgefallen sein dürfen. Außerdem helfe ich ihnen dabei, die Kleidung anzuziehen, die wir am Vortag gemeinsam rausgesucht haben. Danach gehen wir zu Fuß los.

Kochen, aufräumen, spielen

Um zwölf endet der Kindergarten der Kleinen und ich hole sie dort ab. Wenn wir zu Hause ankommen, kriegt sie eine Kleinigkeit zu essen. Ich mache etwas im Haushalt, während sie Musik hört und nachher spielen wir gemeinsam. An schönen Tagen gehen wir auch raus, klar. An zwei Tagen in der Woche hole ich dann die Siebenjährige von der Schule ab, gemeinsam mit der Kleinen. Danach gibt es Essen und die beiden Kinder gehen spielen.

Manchmal anstrengend, aber immer schön!

Die beiden Ältesten sind weitgehend selbstständig. Doch manchmal haben sie das Bedürfnis nach meiner Gesellschaft und dann machen wir alle etwas zusammen und das ist sehr schön. Die Arbeit mit Kindern macht viel Freude, auch wenn es oft sehr anstrengend sein kann.

Wochenenden sind frei, Babysitten wird angekündigt

Freitags hat meine Gastmutter frei und so habe ich dann meistens nur etwas Haushalt zu erledigen und danach frei. Die Wochenenden sind größtenteils frei, doch manchmal muss ich auch Babysitten. Ich kriege aber rechtzeitig Bescheid. Babysitten heißt auch über Nacht, aber das ist kein Problem, weil ich mit den Kindern gut klarkomme.

Gemeinsam die Gegend mit anderen Au-pairs entdecken

In meiner Freizeit treffe ich mich mit anderen Au-pairs. In meiner Stadt wohnt noch ein Au-pair aus Schweden und wir verstehen uns sehr gut. Wir sind froh, uns gefunden zu haben. Wir entdecken die Stadt, das Nachtleben und umliegende Städte. Wir planen auch eine Reise nach St. Petersburg und hoch ins Lappland.

Ich kann immer mit meiner Gastmutter reden

Finnland ist ein wunderschönes Land, was leider viel zu wenig Leute wissen. Die Ruhe, der Frieden, die Natur, es ist wunderbar. Die Leute hier sind auch alle sehr freundlich. Mit meiner Familie komme ich super klar. Ich habe überhaupt kein Heimweh und ich kann gut mit meiner Gastmutter reden, wenn ich jemanden zum Reden brauche.

Ich bewerbe mich für ein neues Land

Ich wünsche mir, das die Zeit weiterhin so schön ist wie jetzt. Ich habe kein Bedürfnis nach Hause zu gehen und deswegen habe ich mich bereits wieder beworben, als Au-pair für nächstes Jahr. Diesmal ein anderes Land. Allein auf sich gestellt im Ausland, lernt man viel über sich. Es ist schön, zu sich finden zu können. Es war definitiv die richtige Entscheidung.