Ich habe meine Gastfamilie echt lieb gewonnen!

Au-pair Marina aus Deutschland hatte einen tollen Au-pair-Aufenthalt in Irland. Eigeninitiative zählt: Bei Shopping-Touren und im Alltag hat sie ihre Sprachkenntnisse perfektioniert. Es hat ihr Spaß gemacht, ihre Gastfamilie im Alltag zu unterstützen – auch, wenn es nicht immer leicht war.

Dunmore Head in County Kerry, Ireland.

Statt Amerika nun Irland

Ich war von September 2010 bis April 2011 als Au-pair in Irland. Alles fing damit an, dass ich mich Weihnachten 2010 bei AuPairWorld angemeldet habe und nach einer Familie in Irland oder England gesucht habe. Zu Beginn wollte ich eigentlich immer nach Amerika, aber das war mir dann doch zu weit weg von zu Hause. Vor allem, wenn man einen Freund hat, dachte ich, wird das nicht leicht werden.

Für Vorab-Treffen geht’s für 4 Tage nach Irland 

Nachdem das Profil erstellt war, ging es auch schon los. Unzählige Anfragen und E-Mails wurden ausgetauscht. Anfang Februar habe ich dann meine Familie mit vier Kindern aus Irland gefunden und alles war super. Im April flog ich für vier Tage nach Irland, um die Familie kennenzulernen. Wir hatten zwar schon geskypt und ich hatte mich auch mit dem alten Au-pair unterhalten, aber ich wollte meine eigenen Eindrücke sammeln. In Irland angekommen, war auch alles so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Gespannt und traurig zugleich

Ich freute mich sehr auf die kommende Zeit und zählte die Tage, bis es im September endlich losging. Nach dem Treffen konnte ich mir auch schon besser vorstellen, was mich erwartet. Ich habe gesehen, dass ich in einem Dorf leben werde und da nicht so viel los ist, so dass ich nicht so viele Leute kennenlernen werde. Die kommenden Monate war ich sehr gespannt darauf, ins Ausland zu gehen, aber natürlich auch traurig, so lange von zu Hause weg zu sein und die Familie und Freunde und natürlich den Freund zurück zu lassen. Es wurden noch viele Dinge erledigt, wie Sachen kaufen, Versicherungen usw. Letztendlich war es doch gar nicht so viel, da es heutzutage Auslandsversicherungen gibt.

Ein neues zu Hause für 9 Monate

Der Tag der Tage stand bevor und es hieß "Abschied nehmen", da es aber erst einmal nur für drei Monate war, besänftigte mich das ein wenig. Ich besuchte zuerst einmal zwei weitere Freunde, die in Cork waren und dann ging es in meine Familie. Ich kannte mich zum Glück schon aus und fuhr alleine von Dublin nach Navan mit dem Bus. Von dort wurde ich von meiner Gastmama und zwei ihrer Kinder abgeholt. Ich hätte es zwar auch schön gefunden, wenn man mich am Flughafen abgeholt hätte. Wie man es kennt mit einem Namensschild, aber so war es auch okay. Man war eben gleich auf sich alleine gestellt und musste sich in einem fremden Land durchbeißen. Es war komisch zu wissen, dass das nun für neun Monate mein zu Hause sein wird.

Schnell habe ich mich an Aufgaben und Alltag gewöhnt

Eine Woche lange wurde ich sozusagen eingearbeitet und dann war ich auf mich alleine gestellt. „Meine“ Kinder waren Clara (6 Jahre), Rebecca (4 Jahre), Keelan (2 Jahre) und Grainne (6 Monate). Ihre Mutter kam ursprünglich aus Deutschland, sodass ich mit den Kindern sowohl Englisch als auch Deutsch gesprochen habe. Schnell bin ich in den Alltag gekommen und es war nicht immer leicht. Mein Tag fing morgens um kurz vor acht damit an, dass ich die Kinder wecken musste, ihnen Frühstück gemacht und sie in die Schule gebracht habe (...) und ging mittags bei Hausaufgaben machen, spielen, aufräumen und Essen kochen weiter. Mein Tag endete abends um 19 Uhr mit dem Abendessen. Um halb acht war ich dann meistens oben in meinem Zimmer und habe erst einmal geskypt und Mails gecheckt und mich ein wenig ausgeruht. Um neun bin ich dann immer noch einmal runter zu meiner Gastfamilie und dann auch bald ins Bett gegangen, denn es war sehr anstrengend.

Austausch mit anderen Au-pairs in Dublin

Ich musste auch manchmal samstags arbeiten, ansonsten haben wir am Wochenende oft was unternommen. Meine Gastmama wollte immer, dass ich was vom Land sehe. Dann ich bin nach Dublin gefahren und habe mich mit anderen Au-pairs getroffen. Es war immer sehr spannend, wie jede von ihrer Familie erzählte. Dadurch sind auch Freundschaften entstanden und man hat gesehen, dass man nicht alleine da steht und jeder es fast genau so sieht mit Heimweh und vielen anderen Dingen. Aber diese Menschen konnte die eigentlichen Freunde zu Hause natürlich nicht ersetzen und man hätte sehr gerne mal mit seinen Freunden zu Hause geredet, ohne Skype!

Es war nicht immer leicht, aber ich habe es geschafft!

Da ich immer sehr kaputt war, wenn ich mal frei hatte, habe ich nicht viel unternommen. Ich habe mich dann in Dublin mit Freunden getroffen oder bin shoppen gegangen - was man in Irland echt gut kann :) Und deswegen habe ich auch kein Sprachkurs gemacht, da man so sehr viel lernt und weil ich dazu einfach nach zwölf Stunden arbeiten keine Lust mehr hatte. Viele denken ja immer, dass es Urlaub ist, ist es aber nicht. Es ist sehr schwer, auf vier Kinder aufzupassen, vor allem wenn sie in einem Alter sind, wo noch die volle Aufmerksamkeit gebraucht wird. Aber es hat alles gut geklappt und man ist da auch reingewachsen. Klar, es war nicht immer leicht, aber ich habe es geschafft :)

Mithilfe bei der Hausarbeit – für mich kein Problem

Schlussendlich kann ich sagen, dass es mir sehr gut gefallen hat, aber es auch sehr schwer war, für mich so weit weg von zu Hause sein. Nachdem ich Weihnachten zu Hause war und im Januar wieder gekommen bin, wurde es für mich von Tag zu Tag schwerer, sodass mein Freund mich auch jeden Monat besucht hat. Viele sagen ja, dass sie es doof fanden, dass sie so viel im Haushalt machen mussten, aber ich hab so etwas wie Wäsche abnehmen und abends die Küche machen, als Unterstützung gesehen und somit meiner Gastmutter die Arbeit erleichtert. Auch jetzt habe ich noch guten Kontakt über Facebook mit meiner Gastmutter und ihren Kindern. Ich werde sie auch auf jeden Fall noch einmal besuchen, denn ich habe sie echt lieb gewonnen.