Wir hatten 20 Au Pairs, davon die Hälfte junger Männer

Mit 12 Kindern hat Gastmutter Birgit aus Deutschland wahrlich eine große Familie. Sie setzt dabei auf das Au-pair-Modell: 20 Au-pairs haben bei ihr gearbeitet, davon die Hälfte männliche Au-pairs. Sie gibt Tipps, was ihr bei der Auswahl Ihrer Au-pairs immer wichtig war. Ihr Fazit: "Wagt es einfach!" 

Berlin und ein Dorf in Deutschland

Unsere große Familie mit verschiedenen Au-pairs

Da ich eine große Familie mit 3 Töchtern und 9 Söhnen habe, waren insgesamt schon fast 20 Au-pairs über kürzere oder längere Zeit in meiner Familie, darunter ungefähr die Hälfte junge Männer aus den verschiedensten Ländern: USA, Frankreich, Litauen, Ukraine, Russland, Georgien, Usbekistan und Kirgisistan. 

Ausgeglichene Bilanz zwischen männlichen und weiblichen Au-pairs

Die Zusammenarbeit mit männlichen Au-pairs hat meistens auch ganz gut geklappt, und zwei davon haben ihre Sache wirklich prima gemacht. Die Bilanz ist also eigentlich genauso wie bei den jungen Frauen. Meine Erfahrung ist: Die jungen Männer haben weniger Heimweh und gehen die Sache, da oft ihr berufliches Weiterkommen davon abhängt, meist zielstrebiger an als die jungen Frauen. Sie gestalteten großenteils auch die Freizeit sportlicher und aktiver: 3 Kinder in den Fahrradanhänger gestapelt, ein gutes Vesper eingepackt und ab zum Lieblingsspielplatz - kein Problem!

Allerdings braucht es auch, gerade am Anfang, eine klare Ansage wegen der Hausregeln und so "banaler Weibersachen" wie Abspülen etc. :-). Da war es meist gut, wenn der junge Mann, z. B. wegen des Studiums, schon vorher zuhause ausgezogen war. 

Wer sich für Menschen interessiert, kann auch gut Au-pair werden 

Nach meiner Erfahrung sollte man bei jungen Männern darauf achten, dass es ersichtlich ist,  warum sie sich das Au-pair Programm zutrauen: Sei es ein Germanistikstudium, eine Bäckerlehre, ein Lehramtsstudium oder auch mehrere kleine Neffen und Nichten. Überhaupt habe ich mit den jungen Männern mit einem Beruf, bei dem man mit Menschen zu tun hat, wie Lehrer oder Zahnarzt, richtig gute Erfahrungen gemacht. Und Familiensinn und eine gewisse Anhänglichkeit waren auch da. Bei der Betreuung meiner Mädchen habe ich einfach auf die Kleinigkeiten geachtet, z.B. habe ich die Wäsche den Mädchen immer selber zurechtgelegt, aber das findet sich dann schon, je nach Situation.

Wagt es einfach!

 Also, wagt es einfach - es gibt so viele nette Bewerber, und manch einer hat bei mir schon den entscheidenden Schub für die weitere Laufbahn bekommen.