Sich selber besser kennenlernen

Charlotte aus Delbrück in Ostwestfalen hat ein Jahr als Au-pair in Paris gelebt. Hier erzählt sie von ihren persönlichen Erfahrungen und gibt Tipps, wie man sich am besten auf seinen Au-pair-Aufenthalt vorbereitet.  Am 07.11.2016 ist der Erfahrungsbericht auch in der neusten Ausgabe des Einstieg-Magazins erschienen.

Charlotte mit Freunden in Paris

Au-pair in Frankreich? Etwas Besseres hätte mir nicht passieren können...

In der elften Klasse habe ich einen Schüleraustausch nach Frankreich gemacht und mich dort in das Land und die Sprache verliebt. Danach war schnell klar, dass ich nach dem Abi ein Jahr als Au-pair in Frankreich leben möchte. Durch die Erfahrung als Au-pair bin ich viel selbstständiger, offener und toleranter geworden.

Worauf du als Au-pair achten musst...

Bei der Suche nach einer Gastfamilie sollte man darauf achten, dass die Familie auch wirklich zu einem passt. Ich fand total hilfreich, mehrmals mit der Gastfamilie zu skypen und zu telefonieren. Seine Erwartungen und Wünsche sollte man schon während der ersten Gespräche offen ansprechen, viele Fragen stellen und selbst auch Fragen ehrlich beantworten.

Wo finde ich Au-pair-Jobs?

Mir war total wichtig, dass ich mir meine Gastfamilie selbst aussuchen kann. Ich meine, schließlich weiß ich ja auch am besten, was ich suche und wer zu mir passt. Daher habe ich auf AuPairWorld gesucht (www.aupairworld.com). Als Au-pair muss man dort nichts bezahlen, nur die Gastfamilien. Bei AuPairWorld gibt es außerdem eine große Auswahl an Familien. Wenn man also ein paar Gastfamilien kennenlernen möchte, ehe man sich entscheidet, ist AuPairWorld eine super Wahl.

Welche Aufgaben hat ein Au-pair?

Ich habe fast immer Frühstück, Mittagessen und Abendbrot für die Kinder gemacht. Am Morgen habe ich die Kinder zur Schule gebracht und nachmittags auch wieder abgeholt. In der Zwischenzeit hatte ich dann Zeit für mich, habe mich mit Au-pair-Freunden getroffen und bin zum Sprachkurs gegangen. Nachmittags habe ich die Kinder bei den Hausaufgaben unterstützt und sie zu ihren Hobbys gebracht. Wenn nachmittags mal keine Aktivitäten auf dem Plan standen, habe ich mit den Kindern gemalt, gespielt, gebastelt oder wir haben Ausflüge gemacht. Ich finde als Au-pair hat man aber auch die Aufgabe, sich in die Familie zu integrieren und seinen Platz im neuen Zuhause zu finden, sonst kommt man nie richtig an.

Meine Erfahrungen...

Natürlich ist nicht alles nur positiv. Gerade in der Anfangszeit war es schwierig, sich zurechtzufinden. Da tauchen dann einfach unweigerlich Fragen auf: Wann arbeite ich, wann nicht? Wann bleibe ich mit der Familie zusammen, wann nicht? Es ist dann wichtig, offen mit diesen Fragen umzugehen und sie vor allem zu stellen. Man findet ganz sicher eine Lösung, mit der beide Seiten leben können, und außerdem gibt es ja auch einen Au-pair- Vertrag, der schon vieles regelt – auch ein Tipp: Den sollte man auch auf jeden Fall abschließen!

Fazit!

Ich glaube, rückblickend ist die tollste Erfahrung meines Au-pair-Aufenthaltes, dass man die Möglichkeit bekommt, über den Tellerrand zu schauen. Man kann eine neue Kultur und sich selbst besser kennenlernen. Außerdem weiß ich jetzt endlich, was ich machen möchte: Ab dem Wintersemester 2016/17 werde ich Erziehungswissenschaften in Münster studieren.